Kombifahrer gibt es wohl nur bei der BT. Als ich vor Jahren mal einen Bus auf der Linie 221 abgelichtet habe, berichtete mir der Fahrer, daß er normalerweise nur U-Bahnzüge fahren würde (meist auf der U6), an diesem Tag aber kurzfristig einen Bus-Dienst übernehmen musste, da es auf dem Hof M damals zeitweilig Personalengpässe gab.
Springerwochen (cool, daß Klausi1971 sogar noch den Begriff "Kreidewoche" kennt) gibt es auch heute noch. Das ist in einem so großen Verkehrsunternehmen wie der BVG unverzichtbar, da öfter relativ kurzfristig disponiert werden muß. Allerdings können auch die regulären Turnusdienste jederzeit durch die Dienstzuteilung geändert werden. Solange es noch die große Turnustafel auf jedem Hof gab, wurden solche Dienständerungen den Fahrern durch kleine Zettelchen bekanntgegeben, die ihnen neben ihr Namensschild an der Tafel geklemmt wurden.
Die Reservedienstler haben früher auch andere kleinere Aufgaben übernommen, die anfielen, z.B. einen Wagenwechsel durchzuführen. Für solche Dinge wäre im Normalfall eigentlich jemand aus der jeweiligen Rangiererschicht, ein Hoffahrer oder ein Fahrer mit "Hofdienst" zuständig gewesen.
Es wurde hier noch nichts zum Dienstablauf geschrieben, daher ergänze ich das mal. Im Hauptturnus sieht sie Dienstfolge so aus: Zwei Spätdienste, zwei Mitteldienste, zwei Frühdienste (wobei der letzte Dienst auch ein Nachtwagendienst sein kann) und dann zwei freie Tage. Es werden also grundsätzlich sechs Dienste gefahren, denen zwei freie Tage folgen. Dadurch verschiebt sich die Freifolge in jeder Woche um einen Tag.
Bei der U-Bahn sind die Dienst- und Freifolgen dagegen ganz anders aufgebaut. Dort besteht eine Arbeitswoche aus jeweils vier Diensten, die im gleichen Zeitraum abgeleistet werden, gefolgt von zwei freien Tagen. Es gibt also jeweils vier Nacht-, vier Nachmittags- und vier Fruhdinste, die jeweils durch zwei freie Tage voneinander getrennt sind, bevor alles wieder von vorne beginnt.
Der Nebenturnus beim Bus wurde hier bereits recht genau beschrieben. Dort werden oft geteilte Dienste gefahren, z.B. ca. 4 Uhr bis ca. 9 Uhr und dann nochmal ca. 14 Uhr bis ca. 18 Uhr. Dies dient in erster Linie der Abdeckung der Spitzenzeiten. Die Fehrer im Nebenturnus fahren, bis auf den monatlichen Pflichtsonnabend, nur Montags bis Freitags und die Dienste sind spätestens um 20 Uhr beendet (heutzutage gibt's wohl auch ein paar Ausnahmen, in denen die Dienstzeit erst ein paar Minuten nach 20 Uhr endet).
Mir schon. Der 259er hat abends am Stadion Buschallee z.B. sogar mehr als 20 Minuten, für den 156er gilt das an der selben Endhaltestelle mindestens für die HVZ'n. Auch der 158er hat an der Ostseestr. während des gesamten Tages rd. 20 Minuten Pause, gleiches gilt für den 325er am Humboldt-Krankenhaus. Sicher fallen mir noch mehr Beispiele ein, wenn ich ein wenig nachdenke.Micha hat geschrieben:Mir fällt aber spontan keine Linie ein, wo man über 12min hat ;)
