Hallo,
hier mal von mir nun die ersten Eindrücke von dem ausgelieferten SL 200. Neulich war ich in Dresden und brachte mir von dort ein solches Modell mit.
Erste Eindrücke:
Die Felgen samt Reifen sind für das Modell zu klein. Verbaut sind an der Nürnberger Variante die Reifen die eigentlich zu den Bussen der SL II Generation gehören. Entgegen der Computeranimation hat er eine normale Heckscheibe, also keine tiefer gezogene á la München. Das Dach des Modells ist wohl etwas zu flach geraten, im Original gehen die Dachrundungen wohl etwas weiter nach oben, bzw. zur Mitte. Das Modell stellt sich mit Kammerleuchten am Fahrzeugheck dar (wie Herpa), jedoch sind diese etwas zu hoch angebaut, die Leuchten selbst als auch die "Ausbeulungen" dafür sind bei Herpa wesentlich detaillierter dargestellt. Die Inneneinrichtung erinnert mich an die Einlegesitzplatte der O 321 von Brekina, einfach und lieblos gestaltet, man findet hier auch keine Sitzbänke sondern Einzelsitze - erinnert eher an die Überlandversion, auch im Hinblick darauf da über den Radkästen die Sitze nicht rückwärts zur Fahrtrichtung stehen. Feine Detaillierungen fehlen ganz (Klappfenster [bedruckt], MAN-Schriftzüge, Griffe Front- und Heckklappe, bessere Detaillierung der Metallleiste unter den Fenstern (doppelt) etc.)
Der Auseinanderbau ist recht einfach, jedoch sind die beiden Fensterverglasungen rechts und links mit dem Modell verklebt, lassen sich aber leicht lösen. Sehr blöd gesteckt sind die hinteren 3 Fenster (Heckscheibe und Randverglasung). Alle 3 Fenster sind aus einem Teil "eingeklickt" (wobei sie offenbar schon beim Zusammenbau stark gebogen worden sind - deutliche Knickstelle von innen sichtbar, von aussen aber nicht zu erkennen). Das erschwert natürlich den Auseinanderbau; da ich den Bus eh dem BVG-Vorbild anpasse, war der komplette Ausbau nicht nötig. Ich habe die Heckscheibe einfach von den runden Fenstern getrennt und letztere im Modell belassen und zugespachtelt.
Berliner Version:
Das Modell im Nürnberger Design gab es SO nicht in Berlin. Der Bus entspricht am ähnlichsten den 1985 gelieferten Methanol-Bussen, ist man aber auch hier Detailgetreu müsste man die Metallleiste unter den Fensterbändern entfernen und die Wartungsklappen anpassen. Ebenso müssten die Radkästen für alle Berliner Versionen leicht vergrößert werden, am Original-Modell sind diese durch aufgedruckte (!) Radlaufgummis dargestellt, es kann sein, dass dies dann der Original-Ausschnittgröße entspricht. Wer jedoch den Bus zu einem Büssing E2H 71/72 umbauen möchte kann die Radkästen so belassen.
Fazit:
Verglichen mit dem hochwertig anmutendem Brekina O 305/O 307 hat man mit dem Rietze MAN SL 200 trotz annähernd gleicher Preislage scheinbar ein Low-Price-Modell erworben. Besonders deutlich wird dies an der Einfachst-Inneneinrichtung sowie an der Gestaltung der Heckleuchten, die hier auf einfachste Weise bedruckt sind (und dann auch noch versetzt - zumindest bei meinem Modell). Beim Druck kann Rietze mit seinem früheren Druckverfahren auch nicht mithalten - geschweige denn mit Brekina. Die Bedruckung der schwarzen Fenstergummis ist teilweise leicht verlaufen.
Nach dem Umbau zum MAN E2H 7X wird es wohl der einzige SL 200 von Rietze in meinem Bestand bleiben...
