jeder der heute Morgen auf die Straßenbahn in Berlin angewiesen war musste eine böse Überraschung erleben. Ver.di hat ohne Vorankündigung alle Straßenbahner von 3.00 Uhr bis 11.30 Uhr zum Streik aufgerufen.
Ich finde dieses Verhalten von Ver.di absolut unfair den Fahrgästen gegenüber! So was muss doch wohl nicht sein. :Nicht:Heute Nacht wurde die Leitstellen der Straßenbahn von einem Vertreter der Gewerkschaft ver.di darüber informiert, dass mit Betriebsbeginn 3 Uhr alle Straßenbahnlinien bestreikt werden. Seit 11:30 Uhr fahren alle Straßenbahnen wieder.
Andreas Sturmowski, Vorsitzender des Vorstandes der BVG: "Dieses Vorgehen von ver.di ist uns völlig unverständlich. Noch am Dienstagabend haben wir nach einem gemeinsamen Gespräch nicht nur Stillschweigen vereinbart, sondern sind gemeinsam davon ausgegangen, dass unsere Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Ein Scheitern der Tarifverhandlungen ist uns gegenüber nicht erklärt worden. In dem heute morgen ohne Vorwarnzeit begonnenen Streik gegen die Straßenbahn sehen wir nicht nur eine Verletzung der Friedenspflicht, sondern auch ein äußerst unfaires Verhalten gegenüber unseren Fahrgästen, die überhaupt keine Chance hatten, sich auf diese umfangreichen den öffentlichen Nahverkehr belastenden Einschränkungen einzustellen. Ein vom Unternehmen BVG geplanter Notverkehr kann nicht zum Einsatz kommen, da ein ver.di-Vertreter für einen solchen Fall eine sofortige Ausweitung des Streiks auf den Bus-Verkehr angedroht hat."
Neben der immer noch offenen Frage über den Umfang, in dem eine Lohnerhöhung möglich wäre, ist insbesondere auch die Frage der Aufteilung innerhalb der Entgelttabelle strittig. Während die Arbeitgeberseite die Lohnerhöhung so verteilen möchte, dass sie für die relativ gut bezahlten Altbeschäftigten niedriger ausfallen würden als für die deutlich niedriger bezahlten Neubeschäftigten, besteht die Gewerkschaft ver.di auf einem anderem Modell. Auch wenn dieses Modell den Neubeschäftigten mehr als den Altbeschäftigten zubilligt, soll hier die Lohnerhöhung so verteilt werden, dass die Neubeschäftigten weniger und die Altbeschäftigten mehr als im Modell der Arbeitgeber erhalten sollen. Dieses von ver.di favorisierte Modell würde die Verschuldung des Unternehmens bis 2020 auf mehr als 2 Milliarden Euro - über 500 Millionen Euro mehr als geplant - hochtreiben.
Andreas Sturmowski: "Wir sind uns in dieser Frage mit dem Land Berlin als Eigentümer und mit unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Thilo Sarrazin völlig einig darüber, dass wir bei dem von ver.di vorgeschlagenen Modell in einem nicht zu verantwortenden Maße die langfristige Existenz der BVG gefährden."
Datum: 10.04.2008 http://www.bvg.de
MFG
Flo