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Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Samstag 22. Oktober 2011, 13:18
von _stef94_
Servus,
mich würde mal interessieren, wie das mit den Arbeitszeiten eines Busfahrers oder Kombifahrers (wenn es sowas in Berlin gibt. Ein Kombifahrer ist halt einer der Bus, Straßenbahn u. U-Bahn fahren kann) bei der BVG ist? Ich denke mal, dass es ja monatlich einen neuen Dienstplan gibt. Aber wie ist das System mit den Diensten? Gibt es da irgendwelche Nummern, wie die Kurse auf einer Linie sind oder können sich die Fahrer selbst aussuchen, wann und auf welcher Linie sie fahren? Es kann ja nicht sein, dass ein Fahrer heute beispielsweise Frühdienst auf der Linie

37, 3 Wagen hat. Den fährt er ja dann 4,5 Std. Danach muss er ja Pause machen und danach fährt er z.B. dann den

135 bis Dienstschluss. Diese Linien kann er aber am nächsten Tag dann nicht haben oder? Ich hoffe, mir kann dies jemand mal etwas
genauer erklären.

Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Samstag 22. Oktober 2011, 21:51
von mbus21
Hey,
Die BVGer dürfen nicht ihre Dienste aussuchen , dass wär was
Es gibt Dienste wo man nur zB den 100er fährt , aber es gibt auch Dienste wo man 1. die Linie M21 fährt und danach die Linie X21.
Was auch gibt ist dass man erst 128 fährt dann 109 und dann N26 fährt mit einem Wagen, sowas nennt man bei der BVG Kopplung-Linien.
Mal fährt man 9 Stunden nochwas und mal nur 6 Stunden je nach dem wie das Zeitkonto vom Busfahrer aussieht.
Zu den Kombifahrer: Ich denke es gab es sowas mal oder immer noch aber nicht so viel aber da lege ich mich nicht fest da soll ein anderer Spezialist antworten.
Habe ich irgend was vergessen?
LG David

Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Samstag 22. Oktober 2011, 22:07
von Klausi1971
Die Dienstzeiten sind unterschiedlich! Es gibt den Hauptturnus wo man in der Regel seinen Dienst am Stück fährt wo die Pausen in der Linie mit eingearbeitet sind. Es gibt Dienste im Haupturnus wo man nach ca 4,5 Stunden eine sogenannte Blockpause von mindestens 30 min hat. Dann gibt es den Nebenturnus wo die Fahrer auch geteilte Dienste fahren die meist Morgens und Nachmittags fahren und meist nur Mo - Fr, wobei um den Zeitausgleich zu haben auch so alle 3- 4 Wochen einen Samstagsdienst besetzen. Der Nebenturnusfahrer muß aber wohl alle halbe Jahre auch mal einen Nachtdienst übernehmen. Das
Kombifahren ist bei älteren Fahrern(in) möglich, da in den 90ern es angeboten wurde, noch eine Schulung auf U Bahn oder auf der Tram zu machen. Ob es welche gemacht haben entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 08:13
von Britzer Junge
Das mit den Wünschen M21 soll es aber geben.
Zumindest habe ich vor 2 Jahren von einem Terminal in jedem Hof gehört,
wo die Fahrer ihre Wünsche eingeben können und der Computer dies berücksichtigt.
Auf Hof Britz ist der Zuteiler zudem auch flexibel und tauscht schonmal auf besonderen Wunsch.
Das hatte mir ein Bekannter mal gesagt, der bis vor einem Jahr noch dort fuhr und jetzt in Rente gegangen ist.
Wenn er z.b. Zuteilung auf Linie 100, 200 hatte, war er froh das er jemanden kannte der heiß auf diese Linien war
und getauscht hat.
Blockpausen werden in der Regel dort gegeben wo eine BVG-Toilette steht (...), es kommt aber auch vor das man die Zeit zwischen
zwei Diensten auf dem Hof verbringt.
Es gibt (oder gab?) auch sog. Springerdienste, d.h. z.b. man hat zwischen 8 und 16 Uhr Dienst und wartet auf dem Hof
bis irgendwo ein Bus benötigt wird oder ein Fahrer krankheitsbedingt ausfällt um dann dort einzuspringen.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 08:17
von B-V 3294
Britzer Junge hat geschrieben:
Es gibt (oder gab?) auch sog. Springerdienste, d.h. z.b. man hat zwischen 8 und 16 Uhr Dienst und wartet auf dem Hof
bis irgendwo ein Bus benötigt wird oder ein Fahrer krankheitsbedingt ausfällt um dann dort einzuspringen.
Reservedienste gibt es noch immer. Nur ist das in den Meisten fällen so das man auf´m Hof ankommt und gleich zum Ablösen fahren kann, da es dauerhaften Personalmangel gibt. Wenn das nicht der Fall ist dann darf man als Reserve nen bisschen Papierkram oder sonstiges machen, also rum sitzen wie früher ist nicht mehr.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 10:05
von Klausi1971
Britzer Junge hat geschrieben:Das mit den Wünschen M21 soll es aber geben.
Zumindest habe ich vor 2 Jahren von einem Terminal in jedem Hof gehört,
wo die Fahrer ihre Wünsche eingeben können und der Computer dies berücksichtigt.
Auf Hof Britz ist der Zuteiler zudem auch flexibel und tauscht schonmal auf besonderen Wunsch.
Das hatte mir ein Bekannter mal gesagt, der bis vor einem Jahr noch dort fuhr und jetzt in Rente gegangen ist.
Wenn er z.b. Zuteilung auf Linie 100, 200 hatte, war er froh das er jemanden kannte der heiß auf diese Linien war
und getauscht hat.
Blockpausen werden in der Regel dort gegeben wo eine BVG-Toilette steht (...), es kommt aber auch vor das man die Zeit zwischen
zwei Diensten auf dem Hof verbringt.
Weitere Blockpausenstellen gibt es auch am Hermannplatz (171), S+ U Bhf Rathaus Steglitz(M82),Betriebshof Britz(M44, M46).
Es gibt (oder gab?) auch sog. Springerdienste, d.h. z.b. man hat zwischen 8 und 16 Uhr Dienst und wartet auf dem Hof
bis irgendwo ein Bus benötigt wird oder ein Fahrer krankheitsbedingt ausfällt um dann dort einzuspringen.
Die sogenanten Springerdienste, nannte man früher auch Kreidewoche als die Dienste noch an der Wandtafel gesteckt wurden, wo die Fahrer damals noch nach jedem Dienst zum abrechnen auf den Hof mußten. Bei der Kreidewoche oder wie Du sagst Springerdienste wurden die Dienste mit Kreide an der Wandtafel draufgeschrieben wo der Fahrer oder die Fahrerin erst heut erfahren haben was sie am nächsten Tag für einen Dienst hatten. Das mit den krankheitsbedingtem Dienstausfall,
da waren dann die sogenannten Reservefahrer zuständig die ihren Reservedienst auf dem Hof verbrachten. Als die BVG angefangen hatte, gewisse Linien zu privatiesieren oder an die BT abgaben, waren zb. auf Britz an den Wochenenden schon mal bis zu 15 Reservefahrer auf dem Hof. Zu den Linien 100 / 200 gab es auf Britz mal Dienste die eine gesamt Dienstzeit von nur 4,5 Stunden hatten.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 11:16
von _stef94_
Hi,
erst mal danke für die Antworten.
@Klausi1971: Du sagtest ja, dass es auch den Nebenturnus mit geteilten Diensten gibt. Gibt es dann somit praktisch Fahrer, wo grundsätzlich nur einen Nebenturnus fahren und eigene wo für den Hauptturnus zuständig sind? Ein geteilter Dienst wäre doch beispielsweise, wenn man einen Einlagewagen fährt. Er fängt um beispielsweise 08:00 Uhr an, fährt diesen bis 10:00 Uhr und macht dann eine lange Pause. Am Nachmittag löst er dann beispielsweise einen anderen Bus ab. Ist das richtig?
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 11:50
von Wob-Bus
Meine Güte habt ihr viele Dienste!
Wenn ich das mal bei uns erklären darf (Wolfsburg)
Es gibt den sogenannten Dienst z.B. 201_1
dann fährt der Fahrer (A) um ca. 5:00 vom Hof zum ZOB WOB und fährt 4,5 Stunden auf der 201 hin und her danach wartet am ZOb ein Fahrer (B) der dann den Fahrer (A) ablöst dieser geht dann über die Straße bzw. AM HBF vorbei ins Stadtwerke Verwaltungsgebäude (dort gibts ein Pausenraum etc.) oder er fährt mit einem Kollegen der auf Hof fährt mit bzw. Einige Fahrer fahren mit einen Bulli vom Hof ZOB und der Fahrer (A) fährt damit wieder zum Hof (aber nur dann wenn der Fahrer Tagesschluss hat).
Nach der Pause wechselt er wieder einen anderen Fahrer (C) ab auf irgend einer Linie.
Dann gibts noch den Dienst z.B. V01
Dann fährt der Fahrer vom Hof zum ZOB WOB/HBF WOB und setzt dort ein z.B. als 211 kommt dann wieder an und fährt als 212 weiter kommt weider an und fährt dann als 208 weiter und dann alles von vorn.
Dabei gibt es keine Ablösung der Fahrer parkt den Wagen am HBF und geht ins Stadtwerke Gebäude (Diese Dienste werden in der Regel von Subunternehmer gefahren bei denen die Zeiten zurück zum Hof zu lang sind)
Oder so was wird auch im Schulverkehr gemacht. ErstSchulverkehr dann wird auf Hauptlinien gewechselt.
Und die Reserve Fahrer gibt es bei uns nicht wir haben immer ca. 8-12 Werkstatt Futzi´s die Kurzfristig einspringen und oder kurze Umläufe fahren (Lücken Schliessung im Fahrplan/Schulverkehr). Das gleiche kann auch mit einem aus der Leitstelle passieren (also das er dann Fährt).
Für längere Zeiten z.B. der Fahrer meldet sich um 7:30 Uhr als Krank und um 14:00 Uhr hätte er anfangen müssen wird dann ein anderer Fahrer geholt. Bzw. gibt es die Abruf Fahrer die sind zu Hause müssen aber bei einem Telefonanruf zur Arbeit kommen. Das gibts auch mit den Mechaniker einer hat Nachtabruf (falls Nachts ein Wagen probleme bekommt) muss dieser Nachts von Zuhause noch mal zur Arbeit fahren bzw. zum Hof Reserve Wagen holen zum Kaputten wagen und eintauschen.
Das ganze auch mit der Leitstelle Nacht sind 3-4 Fahrer dort die Anruf Bus Dienst haben. Ruft ein Fahrgast dann an fährt einer aus der Leitstelle los(mit einem T5/Bulli etc.) und fährt Anrufbus dienst danach ist er wieder bei den anderen in der Leitstelle und kümmert sich um den Funkverkehr oder spielen alle zusammen Skart.
Was mich aber mehr interressieren würde ist wie so ein Umlaufblatt/Umlaufplan für den Fahrer aussieht also wie z.B. die Linie Richtung ,die Zeiten und so weiter eingetragen sind/wann und wo er langfahren soll/muss.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 19:11
von Klausi1971
_stef94_ hat geschrieben:Hi,
erst mal danke für die Antworten.
@Klausi1971: Du sagtest ja, dass es auch den Nebenturnus mit geteilten Diensten gibt. Gibt es dann somit praktisch Fahrer, wo grundsätzlich nur einen Nebenturnus fahren und eigene wo für den Hauptturnus zuständig sind? Ein geteilter Dienst wäre doch beispielsweise, wenn man einen Einlagewagen fährt. Er fängt um beispielsweise 08:00 Uhr an, fährt diesen bis 10:00 Uhr und macht dann eine lange Pause. Am Nachmittag löst er dann beispielsweise einen anderen Bus ab. Ist das richtig?
Der Nebenturnus hat oft geteilte Dienste. Die sehen meist so aus, das die Fahrer oft einen Frühteil und oft einen Teil des Dienstes am Nachmittag fahren. Es gibt Dienste die fangen morgens um 5:00 Uhr an haben eine längere Pause und fahren am Nachmittag sogar bis 19:00 oder auch bis ca 20:00 Uhr. Die Fahrer oder die Fahrerinnen sin entweder fest im Haupt- oder Nebenturnus. So Ende der 90er hatte es auf dem Hof Britz auch geteilte Dienste im Hauptturnus gegeben. Dies wurde sehr schnell wieder rückgängig gemacht weil die Fahrer und innen dies abgelehnt hatten erst früh einen Teil und 4- 5 Stunden den anderen Teil zu fahren mit der Begründung, das sie nicht im Nebenturnus fahren. Mit dieser Begründung kam es sogar sehr oft vor das der Rangierer für den 2. Teil des Dienstes meist Reserven hin schicken durfte.
Ich hoffe, das ich helfen konnte.
Re: Schichtverfahren bei der BVG?
Verfasst: Sonntag 23. Oktober 2011, 20:35
von _stef94_
@Britzer Junge: Danke, dass du dir die Arbei gemacht hast, so einen Dienstplan "aufzuschreiben". Ist ja ein ganz schön kompliziertes System wo ihr in Berlin habt.
@Klausi1971: Das mit den geteilten Diensten hab ich nun auch kapiert.
