Hallo,
also da ich das alles vor kurzem so in der Art "durchgemacht" habe, schildere ich mal kurz, wie es bei mir abgelaufen ist.
Da es schon immer, seit kindesalter an, mein Traum war, Busfahrer bei der BVG zu werden, habe ich das dann 2014 in Angriff genommen. Nachdem mein befristeter Vertrag in meiner alten Firma ausgelaufen ist, hat mir ein Bekannter, der für einen privaten Busbetrieb bei Bernau arbeitet vorgeschlagen, mit seinem Chef zu reden und über die Firma den Busführerschein zu machen. Da die Firma hauptsächlich für "MeinFernbus" fährt und das Angebot ständig ausgebaut wird, fehlen der Firma sehr viele neue Fahrer.
Also redete ich mit dem Chef der Firma und die Chemie stimmte. Er schlug also vor, mir eine Einstellungsabsichtserklärung zu schreiben, die ich dann bei meinem 1. Termin bei der Agentur für Arbeit vorlegen sollte.
Dies tat ich auch, doch die Bearbeiterin nahm mir jegliche Hoffnung: Da ich eine vor kurzem abgeschlossene Berufsausbildung im Einzelhandel habe und es keinerlei Gründe gäbe, eine Umschulung zu rechtfertigen, würde das Amt diese Umschulung NICHT finanzieren. Ich bekam als die Auflage, jeden Monat mind. 10 Bewerbungen an Einzelhandelsbetriebe zu schreiben.
Nachdem ich dem Chef der Busfirma dies mitgeteilt habe, haben wir eine neue Vereinbarung ausgehandelt und zwar, dass seine Firma den Busführerschein vorfinanziert und ich im Gegenzug für 2 Jahre bei seiner Firma arbeiten muss und eine Eigenbeteiligung beisteuern muss.
Also teilte ich dies meiner Bearbeiterin vom Amt mit und hatte schon kurz darauf ein Gespräch mit ihr. Auch dieses Gespräch verlief nicht ganz so wie erhofft, denn ich könnte selbverständlich den Busführerschein machen, aber hätte mich trotzdem weiter bewerben müssen. "Leider" bekam ich auch schon nach wenigen Tagen, erste Einladungen zu Vorstellungsgesprächen in verschiedenen Einzelhandelsbetrieben, doch das wollte ich ja eben genau nicht erreichen. Ich redete nochmal mit meiner Bearbeiterin und sie bot mir dann an, dass ich mich ja sozusagen "nicht zur Verfügung stelle", damit fällt dann allerdings der Anspruch auf Arbeitlosengeld definitiv weg. Ich bat um Bedenkzeit und redete mit meinem Vater, was er dazu sagt und ob er mir für ein paar Monate, das Geld, das ich sonst vom Amt bekommen hätte, monatlich zur Verfügung stellen würde. Dies tat er - so ging ich zum Amt und meldete mich ab.
Nun meldete ich mich umgehend bei einer Fahrschule an, dann ging es auch schon Los mit der Theorie, dann folgten die vielen Stunden für die IHK-Prüfung und dann wurde endlich gefahren. Nach ca. 3 Monaten hatte ich dann meinen Führerschein in der Tasche. Schon wenige Tage später ging es dann bei der Bernauer Firma, mit einem "Lehrfahrer" zum Schinenersatzverkehr und ich fuhr also das 1. Mal mit Fahrgästen - es machte mir sehr viel Spass nur leider stellte sich die Firma wenig später, doch nicht als so wie erwartet heraus: ein sehr niedriger Stundenlohn und elendig lange Arbeitstage, 24 Std. Erreichbarkeit, ständig spontane Einsätze - es war wirklich nicht schön. Also redete ich offen und ehrlich mit dem Chef und wir einigten uns auf einen Aufhebungsvertrag und ich verpflichtete mich, die komplette Summe für den Führerschein an ihn zu bezahlen. Natürlich borgte ich mir das Geld dafür wieder bei meinem Vater. So endete meine "Karriere", bevor sie überhaupt begann nach genau 10 Tagen in der Bernauer Firma.
Ich habe sofort eine Bewerbung an die BVG geschrieben und an ein Berliner Subunternehmen, die diverse Leistungen für die BVG fahren. Einen Tag nachdem ich meine Bewerbung abgeschickt hatte, sollte ich gleich zum Subunternehmen vorbeikommen. Dort, nach erfolgreichem Bewerbungsgespräch, wurde ich zu einem Lehrgang bei der BVG angemeldet, um die ganzen Tarife, BEförderungsbedingungen etc. kennenzulernen. Leider war der nächste Termin für dieses Seminar, erst genau 1 Monat später. Also saß ich wieder einen Monat zu hause rum.... aber nicht ganz: Ich nutzte die Zeit und schaute mir alle Linien des Subunternehmens an, so dass ich ab dem 1. Tag einsetzbar bin. Nachdem ich dann ca. 1 Monat dort war, bekam ich die Einladung von der BVG zu einem Eignungstest, mit anschließendem Vorstellungsgespräch. Den Eigungstest bestand ich, das Vorstellungsgespräch war ebenfalls erfolgreich. Also bekam ich den Termin für die betriebsärztliche Untersuchung, dieser war ca. 2 Wochen nach dem Eignungstest. Dort verlief auch alles erfolgreich und nach ca. 1 Monat, nachdem die Untersuchung stattgefunden hat, rief mich eine sehr nette Dame von der BVG an und verkündete mir, dass ich alles erfolgreich bestanden habe und es bei der BVG losgehen kann! Die Vertragsunterzeichung fand dann ca. 1 Monat nach dem Anruf statt und dann hatte ich mein Ziel endlich erreicht :)
Ich will damit sagen, dass ich als "Führerscheinneuling", ja auch so gut wie keine Erfahrung hatte, ich meine 1 Monat fahren, ist nun nicht wirklich viel Praxis.
Bei der BVG ging es dann wirklich sehr professionell zu: erst die Schulung für die verschiedenen Fahrzeugtypen, dann einen 1. klassigen Lehrfahrer dabei, der einem Strecken, Kniffe und Tipps gibt - das hat echt sehr viel Spaß gemacht

Und dann kommt der Große Tag, an dem man dann alleine auf Strecke geht
Ja also es war ein anstrengender und sehr kostenintensiver Weg, um an den "Traumjob" zu kommen.
LG
Flo