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ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Freitag 9. Dezember 2011, 06:19
von 3413
Hallo Busfans,
die (leider stark ramponierten) Reste des Annax-Verzeichnises stammen aus Wagen 3457. Den hatte ein mir bekannter Busfahrer im Jahr 1999 auf der 182 und ich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den Zettel zu bergen.
Mit Hilfe alter Annax-Verzeichnisse, einer Schreibmaschine und einem Kopierer mit Verkleinerungsfunktion habe ich den Zettel später um die fehlenden Teile ergänzt. Die instandgesetzte Kopie des Verzeichnisses sollte sich eigentlich an entsprechender Stelle in 3413 finden, sofern der Zettel nicht im Zuge der aktuellen Sanierung verloren gegangen ist.
Vom intakten Zettel habe ich damals mehrere Kopien gemacht, diese aber bislang nicht wiedergefunden. Anderenfalls hättet ihr auch das instandgesetzte Ergebnis hier zu Gesicht bekommen.
Die fehlenden Linien auf der linken Seite sind der 4er, 5er, 10er und 13er.
Gruß
C
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Freitag 9. Dezember 2011, 10:06
von KDA
Was bedeuten eigentlich die Hinweise "K/3" und "O-W" usw. im Feld für die Liniennummer? O-W könnte für die Fahrtrichtung(Windrichtung) stehen.
3413 hat geschrieben:Die instandgesetzte Kopie des Verzeichnisses sollte sich eigentlich an entsprechender Stelle in 3413 finden, sofern der Zettel nicht im Zuge der aktuellen Sanierung verloren gegangen ist.
Ende September war der Zettel noch an seinem Platz.
Gruß
Klaus
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Freitag 9. Dezember 2011, 10:58
von 3413
Ach sehr schön.
K/3 ist der Funkkanal (in dem Fall Kanal 3, der Kanal für Spandau)
"O-W" dürften die geografischen Richtungen sein, vermutlich für die Stempeleinstellung. Die Tarifzonen können es nicht gewesen sein, die gabs doch erst später, oder? Und ein Tarifgebiet Ost-West wäre mir neu.
Gruß
C
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Samstag 17. November 2012, 16:56
von B-V3368
Die Buchstaben O - W - N - S sind definitiv die jeweilige Fahrtrichtung , die ja auch beim Stempel entsprechend eingestellt werden mußten um Hin und Rückfahrten mit einem Fahrschein zu vermeiden , das war ja tarifrechtlich verboten .
Hier zwei Beispiele :
34 Glienicke , Gutshof ( S ) - Spandau , Wasserwerk ( N )
35 Kladow , Hottengrund ( S ) -

Ruhleben ( O )
Wenn man sich einen Stadtplan anschaut kommt das auch so hin .
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Samstag 17. November 2012, 19:03
von KDA
Hallo,
meines Wissens wurde bei der BVG betrieblich nicht die Fahrtrichtung, sondern die Herkunftsrichtung beschrieben. das spiegelt sich auch in den Fahrplanheften. Hier ein Beispiel vom Winter '74:
Auf den "Berliner Verkehrsseiten" gab es auch mal eine dano Betreff der Stempeleinstellungen. Leider habe ich das dort nicht mehr gefunden ...
Gruß
Klaus
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 00:29
von Oberdeck
Hi,
KDA hat geschrieben:meines Wissens wurde bei der BVG betrieblich nicht die Fahrtrichtung, sondern die Herkunftsrichtung beschrieben.
So ist es. Mit Einführung einer neuen Tarifstruktur (muss Ende der 1980er gewesen sein) wurde die Angabe der Herkunfts-Himmelsrichtung bei Handstempeln und Entwertern allerdings durch die Bezeichnungen "A" und "B" ersetzt. Die neuen Einzelfahrscheine berechtigten ab diesem Zeitpunkt zu Umweg-, Rund- und Rückfahrten innerhalb des Geltungszeitraumes von zwei Stunden (wobei es genaugenommen die Einschränkung gab, dass der letzte Umsteigevorgang spätestens nach 90 Minuten erfolgt sein musste), daher wäre eine Angabe der Herkunftsrichtung eigentlich überflüssig gewesen. Aber es wurde gleichzeitig auch noch eine neue Fahrscheinart eingeführt, die "Kurzstrecke". Um die Gültigeit überprüfen zu können, war es u.a. erforderlich, dass Kurzstreckenfahrausweise im Busbereich ausschließlich mittels Entwerter abgestempelt wurden, da nur dieser über die Möglichkeit verfügte, die Einstiegshaltestelle in Form einer aus Liniennummer und Haltestellennummer bestehenden Zahl in Kombination mit der Herkunftsrichtung auf der Fahrkarte festzuhalten. Mittels Handstempel durfte nur dann entwertet werden, wenn der Entwerter einen Defekt aufwies, da mit diesem lediglich Liniennummer und Herkunftsrichtung (A oder B) angegeben werden konnten und somit nicht überprüfbar war, an welcher Haltestelle der Fahrschein seine Gültigkeit verliert.
Die Einführung der Kurzstrecke war übrigens mit enormem Aufwand verbunden. Nicht nur, dass für sämtliche Busse neue Entwerter und Steuergeräte (Klüssendorf) beschafft werden mussten, es wurden auch massenhaft Hilfsmaterialien für das Fahr- und Kontrollpersonal beschafft. Für jede Linie gab es ein eigenes kleines Buch, ungefähr im Format DIN-A6. Je länger die Linie, desto dicker das Büchlein. Bei manchen Linien, wie z.B. beim 65er, waren es richtige Wälzer. Die Büchlein waren von beiden Seiten aus lesbar, jeweils bis zur Mitte. Von einer Seite aus wurden alle Haltestellen der Herkunftsrichtung A aufgezählt, von der anderen Seite aus alle Haltestellen der Herkunftsrichtung B (außer bei Ringlinien, da waren die Büchlein ganz konventionell gestaltet). Für jede einzelne Haltestelle sind dort sämtliche nur denkbaren Stempelangaben aufgelistet, die an der entsprechenden Haltestelle gültig sind, d.h. es sind auch alle dort ebenfalls haltenden Linien sowie ggf. weitere Linien, die innerhalb des 6-Haltestellen-Gültigkeitsradius Umsteigemöglichkeiten zu diesen bieten, aufgeführt. Das alles natürlich unter Berücksichtigung der 3-Haltestellen-Gültigkeitsregelung von U- und S-Bahn. Da diese Büchlein nicht nur der Überprüfbarkeit von Fahrausweisen, sondern auch der Möglichkeit dienen sollten, Fahrgästen Auskünfte über die Gültigkeitsmöglichkeiten ihrer Kurszstreckenfahrscheine zu erteilen, sind auch alle von der jeweiligen Haltestelle möglichen Fahrtverläufe dargestellt. In irgendeiner Kiste habe ich mindestens zwei komplette Sätze dieser Büchlein, einmal in zartgrün (war wohl die erste Ausgabe) und einmal in rosa (war wohl die zweite Ausgabe).
Außerdem wurden die bis dahin gebräuchlichen Streifenfahrpläne an den Haltestellen durch die im heutzutage gebräuchlichen Format ersetzt, um die Gültigkeit der Kurzstrecke (allerdings nur auf diese Linie beschränkt, ohne mögliche Umsteigevorgänge zu brücksichtigen) darstellen zu können, was auch einen Austausch sämtlicher Fahrplanhalter an den Haltestellen erforderte.

Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 09:05
von Britzer Junge
Oberdeck hat geschrieben:Hi,
Außerdem wurden die bis dahin gebräuchlichen Streifenfahrpläne an den Haltestellen durch die im heutzutage gebräuchlichen Format ersetzt, um die Gültigkeit der Kurzstrecke (
allerdings nur auf diese Linie beschränkt, ohne mögliche Umsteigevorgänge zu brücksichtigen) darstellen zu können, was auch einen Austausch sämtlicher Fahrplanhalter an den Haltestellen erforderte.

Fettgedrucktes habe ich anders in Erinnerung.
Rechte Seite wurden die 6 (in Ausnahmefällen auch 7 Haltestellen) genannt mit den Umsteigemöglichkeiten
zu anderen Linien und
wie weit man mit diesen und einer Kurzstrecke fahren konnte.
Auch davon müßte ich noch irgendwo in der Wohnung ein entsprechendes Beispiel haben...
Re: ANNAX-Verzeichnis Hof Spandau Stand 01.1986
Verfasst: Sonntag 18. November 2012, 10:34
von Oberdeck
Hi,
Britzer Junge hat geschrieben:Fettgedrucktes habe ich anders in Erinnerung.
Rechte Seite wurden die 6 (in Ausnahmefällen auch 7 Haltestellen) genannt mit den Umsteigemöglichkeiten
zu anderen Linien und wie weit man mit diesen und einer Kurzstrecke fahren konnte.
Auch davon müßte ich noch irgendwo in der Wohnung ein entsprechendes Beispiel haben...
Du hast vollkommen recht, das war bei den Plänen in der Anfangszeit tatsächlich noch angegeben. Ich dürfte hier auch noch einige davon haben.
