Fahrzeiten der E-Linien nach dem 1.7.90 (Währungsunion)

[B-V 3313]

Nabend,

mit dem 1.7.90 entfielen ja mit der Währungsunion die Grenzkontrollen und damit auch die Wartezeiten an den Grenzübergangsstellen. Weiß jemand wie dann mit den Fahrzeiten bei den E-Linien verfahren wurde?
Wurden die gekürzt oder gab es mehr Pause? Ich würde mich über Antworten freuen!

[Oberdeck]

Hi,

mit dem 1.7.90 entfielen ja mit der Währungsunion die Grenzkontrollen

Das stimmt so nicht ganz. Die Grenzkontrollen entfielen erst ab dem 3.10.1990. Wenn ich mich richtig erinnere, entfielen ab dem 1.7.1990 allerdings die grenzüberschreitenden E-Linien. Diese wurden ab diesem Zeitpunkt ins reguläre Nummernsystem integriert.

[B-V 3313]

Doch, die Kontrollen entfielen am 1. Juli 1990. Was hätte man denn noch zollmäßig kontrollieren sollen bei einer Währung?

Die E-Linien wurden erst zum Fahrplanwechsel 30.09.1990 "normale" Linien. Z.B. ging der E522 im 92er auf, der E521 wurde zum 39er etc. Allerdings wurde die am 1.7.1990 von Spandau nach Potsdam eingeführte Linie gleich als 38er bezeichnet.
An der Ecke Potsdamer Chaussee/ Ritterfeldamm gab es für den Straßenverkehr nie Kontrollen.

[Oberdeck]

Doch, die Kontrollen entfielen am 1. Juli 1990. Was hätte man denn noch zollmäßig kontrollieren sollen bei einer Währung?

Kann ja sen, dass die Zollkontrollen entfielen, die Grenzkontrollen gab es bis zum 3.10.1990. Der U-Bhf. Bernauer Str. wurde z.B. auch am 1.7.1990 wiedereröffnet und gleichzeitig auch die Brunnenstr. wieder durchgängig befahrbar - an dieser Stelle dann erstmals mit Grenzkontrollen. Bei Gelegenheit kann ich gern ein entsprechendes Foto beisteuern.

[B-V 3313]

Nö, der U-Bahnhof Bernauer Straße wurde am 12.4.1990 eröffnet und da zu dem Zeitpunkt die Währungsunion weder in Kraft (noch beschlossen) war, gab es natürlich noch die Kontrollen. Und jetzt bitte zurück zum Thema.

[Oberdeck]

Nö, der U-Bahnhof Bernauer Straße wurde am 12.4.1990 eröffnet

Ach was, tatsächlich? Das war mir überhaupt nicht bewusst. Ich war mir doch wirklich ziemlich sicher, dass von den geschlossenen Bahnhöfen vor dem 1.7.1990 lediglich der U-Bhf. Jannowitzbrücke als Grenzübergangsstelle eröffnet wurde, etwas später möglicherweise noch der U-Bhf. Rosenthaler Platz. Ist wohl doch alles schon sehr lange her...

[B-V 3313]

Macht nichts, da sich damals ja fast täglich etwas änderte, kann man da schon mal durcheinander kommen.

[Oberdeck]

Ja, das ist wohl wahr. War aber auch eine überaus spannende und interessante Zeit.
Zu Deiner eigentlichen Frage: Zumindest auf der E-Linie zwischen Treptower Park und Schlesisches Tor war an der Grenze wohl gar kein Aufenthalt eingeplant, Grenzer und Zöllner pendelten in der Regel zwischen Treptower Park und Grenze in den Bussen mit. Die Kontrollen fanden während der Fahrt statt.

[B-V 3313]

Interessant - ich kannte nur das Verfahren mit Halt an der Grenzübergangsstelle.

[Combino 400 [BFB]]

Wegen den Buslinien bin ich noch beim Suchen aber zu den geschichtlichen Dingen in dieser Zeit sei gesagt, dass wie bereits gesamt am 1. Juli 1990 (offiziell 6. Juli 1990) die Personenkontrollen an der Innerdeutschen Grenze entfielen. Am Folgetag wurde auch der S-Bahnverkehr über die Stadtbahn wieder grenzenlos gestaltet.

Die Eröffnungstage der Geisterbahnhöfe lesen sich wie folgt:

11. November 1989: Jannowitzbrücke
22. Dezember 1989: Rosenthaler Platz
12. April 1990: Bernauer Straße
1. Juli 1990: Stadion der Weltjugend, Nordbahnhof, Oranienburger Tor, Französische Straße, Stadtmitte, Weinmeisterstraße, Alexanderplatz (U8), Heinrich-Heine-Straße > Weiterhin wurden die U-Bahnlinien in Ost-Berlin in das heute noch vorhandene Liniennummernsystem aufgenommen
1. September: 1990 Nordbahnhof, Oranienburger Straße, Unter den Linden
22. Dezember 1990: Bornholmer Straße
1. März 1992: Potsdamer Platz